RGK-Südwest

Im Garten- und Landschaftsbau

Kompost für die Pflege von Vegetationsflächen und zum Mulchen

Bei jeder Grünfläche ist die Unterhaltungspflege von großer Bedeutung für die Funktionsfähigkeit. Kompost kann im Rahmen der Unterhaltungspflege zu den Bereichen Bodenabdeckung (Mulch), Düngung und Bodenverbesserung in hervorragender Weise beitragen.

Das Mulchmaterial darf weder eine umwelt- und grundwasserschädigende Freisetzung von Nährstoffen verursachen noch unerwünschten Aufwuchs fördern. Um den Pflegeaufwand gering zu halten, muß es verwehungsstabil sein und darf sich nicht schnell zersetzen. Mulchkompost erfüllt alle diese Anforderungen in besonderer Weise. Er ist durch das Fehlen der abgesiebten Feinanteile unter 10 mm nährstoffarm und weist ein weites C/N-Verhältnis auf.

Wir empfehlen für den fachgerechten und erfolgreichen Komposteinsatz folgende Aufwandmengen:

Zur Anspritzbegrünung nach DIN 18 918

• Fertigkompost, 0/10 mm Feinabsiebung; Menge: 5 – 10 l/m2

Zur Dachbegrünung

• Fertigkompost, 0/10 mm Feinabsiebung

Intensivfläche

• nährstoffreicher Kompost 15 Vol. %-Anteil
• nährstoffarmer Kompost bis 30 Vol. %-Anteil
• Menge: Schichtdicke 15 – 40 cm

Extensivfläche:

• nährstoffarmer Kompost 10 – 15 Vol. %-Anteil
• Menge: Schichtdicke 6 – 10 cm

Kompost für Neuanlagen und Rekultivierungsflächen

Der Neuanlage von Gärten und Grünanlagen geht in der Regel eine Baumaßnahme voraus, die extrem gestörte und humusarme Böden hinterläßt.

Komposte aus getrennt gesammelten organischen Reststoffen helfen sterile Baustellenböden oder Rekultivierungsflächen in einen biologisch aktiven Vegetationsraum zu verwandeln. Je extremer die Bodenverhältnisse sind, desto deutlicher kommt die bodenverbessernde Wirkung einer Kompostanwendung zum Tragen.

Mit einer Kompostgabe bei Neuanlagen oder Rekultivierungsmaßnahmen werden die Bodeneigenschaften nachhaltig verbessert. Durch eine fachgerechte Anwendung wird

  1. das Bodenleben aktiviert,
  2. die Wasserspeicherfähigkeit erhöht
  3. die bodenphysikalischen Eigenschaften verbessert
  4. und die Nährstoffauswaschung vermindert.

Foto: © Iris Henning

Kompost mit Gütezeichen zur Rasensaat und Rasenpflege

Extreme Bodeneigenschaften wirken sich bei der Herstellung von Rasenflächen ungünstig auf das Wachstum aus. Durch die Anwendung von gütegesichertem Kompost werden ungünstige Bodeneigenschaften ausgeglichen. Die Vorteile einer Kompostgabe kommen um so deutlicher zum Tragen, je extremer die Bodenverhältnisse sind.

  1. Bei stark sandigen Böden mit hohem Skelettanteil erhöht eine Kompostgabe nachhaltig das Nährstoffhaltevermögen und die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens.
  2. Stark bindige Böden erhalten durch eine Kompostgabe bessere Struktureigenschaften. Verschlämmungen und Verkrustungen werden vermieden.

Wir empfehlen für den fachgerechten und erfolgreichen Komposteinsatz folgende Aufwandmengen:

Bodenverbesserung bei Ansaaten:
(nach DIN 18 917 „Vegetationstechnik im Landschaftsbau; Rasen und Saatarbeiten“) Bei Zier- und Gebrauchsrasen:

Stark sandige Böden, Kies, Schotter und Schlacken

• 20 – 25 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/10 mm
• 30 – 35 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/10 mm

Schwach bindige bis bindige Böden

• 15 – 20 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/10 oder 0/20 mm
• 25 – 30 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/10 oder 0/20 mm

Stark bindige Böden

• 15 – 20 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/20 mm
• 25 – 30 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/20 mm Bevorzugt nährstoffreicher Fertigkompost

Einarbeitungstiefe ca. 10 bis 20 cm. Gegebenfalls ist eine zusätzliche N-Düngung erforderlich, um rasch einen abnahmefähigen Zustand sicherzustellen. Bodenverbesserung bei Ansaaten:
(nach DIN 18 917 „Vegetationstechnik im Landschaftsbau; Rasen und Saatarbeiten“) Bei Zier- und Gebrauchsrasen:

Stark sandige Böden, Kies, Schotter und Schlacken

• 20 – 25 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/10 mm
• 30 – 35 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/10 mm Schwach bindige bis bindige Böden
• 15 – 20 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/10 oder 0/20 mm
• 25 – 30 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/10 oder 0/20 mm Stark bindige Böden
• 15 – 20 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/20 mm
• 25 – 30 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/20 mm Bevorzugt nährstoffreicher Fertigkompost

Einarbeitungstiefe ca. 10 bis 20 cm. Gegebenfalls ist eine zusätzliche N-Düngung erforderlich, um rasch einen abnahmefähigen Zustand sicherzustellen. Bei Landschaftsrasen:

Stark sandige Böden, Kies, Schotter und Schlacken

• 15 – 20 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/10 mm
• 20 – 25 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/10 mm

Schwach bindige bis bindige Böden

• 10 – 15 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/10 oder 0/20 mm
• 20 – 25 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/10 oder 0/20 mm

Stark bindige Böden

• 10 – 15 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/20 mm
• 20 – 25 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/20 mm

Bevorzugt nährstoffärmerer Fertigkompost

Einarbeitungstiefe ca. 10 bis 20 cm

• 20 – 25 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/10 mm
• 30 – 35 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/10 mm

Schwach bindige bis bindige Böden

• 15 – 20 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/10 oder 0/20 mm
• 25 – 30 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/10 oder 0/20 mm

Stark bindige Böden

• 15 – 20 l/m2 nährstoffreicher Kompost 0/20 mm
• 25 – 30 l/m2 nährstoffarmer Kompost 0/20 mm

Bevorzugt nährstoffreicher Fertigkompost

Einarbeitungstiefe ca. 10 bis 20 cm. Gegebenfalls ist eine zusätzliche N-Düngung erforderlich, um rasch einen abnahmefähigen Zustand sicherzustellen.

Kompost für Pflanzlöcher, Lärmschutzwände, Kübel und Gefäße

Gütegesicherte Komposte bieten sich in diesen Einsatzgebieten als alternative Mischkomponenten zu Torf an. Die gute Wasserspeicherfähigkeit mindert den Bewässerungsaufwand und die langfristig wirkende Nährstoffquelle trägt neben den anderen Vorteilen des Komposteinsatzes zum harmonischen Pflanzenwachstum bei.

Den Komposten werden nährstoffarme Zuschlagstoffe beigemischt. Für Pflanzlöcher und Gefäße kommen zum Beispiel Mineralböden, Lava, Ton, Torf und Rindenhumus in Frage. Für Lärmschutzwände wird, unter anderem aus Gründen der mechanischen Stabilität, Ziegelsplitt unterschiedlicher Körnung sowie gebrochener und ungebrochener Blähton verwendet. Auch andere anorganische und organische Materialien finden Eingang.
Foto: © Iris Henning

Wir empfehlen für den fachgerechten und erfolgreichen Einsatz von Komposten folgende Aufwandmengen:

Als Mischkomponente für Substrate und Pflanz- lochmischungen, Lärmschutzwände, Kübel und Gefäße

Nährstoffarmen Kompost

• Fertigkompost 0/10 mm bis 30 Vol. %-Anteil

Ergänzend kann nährstoffreicher Kompost mit maximal 6 g/l Salz bis zu 20 Vol. %-Anteil in Substratmischungen eingesetzt werden.

Bei sehr nährstoff- und damit salzarmen Komposten lassen sich dem Substrat bis maximal 50 Vol. %-Kompostanteil beimischen (Prof. Dr. Fischer, FH Weihenstephan).

Die Absiebung des ausgereiften Fertigkompostes sollte immer auf höchstens 10 mm erfolgen

Auf die Verwendung von reifem Kompost ist zu achten.
Achtung: Kompost ist als Mischkomponente sehr gut, aber selbst kein fertiges Substrat. Fotos: © Iris Henning

Kompost für den Sicherungsbau und zur Dachbegrünung

Bei der Sicherung von Erdbauwerken zum Böschungsschutz sowie zur Ufer- und Hangsicherung lassen sich Komposte mit Erfolg zur Bodenverbesserung einsetzen. Durch ihre hohe Wasserkapazität und strukturstabilisierende Wirkung verhindern sie Wind- und Wassererosion. Anspritzbegrünungen und Naßsaatverfahren stehen zur Auswahl, denn sie beschleunigen die Vegetationsentwicklung und erleichtern die Ausbringung.

Für Dachbegrünungen eingesetzte Substrate enthalten neben Blähton, Blähschiefer, Lava, Bims, Torf, Rindenprodukte u.a. Zuschlagstoffe in zunehmendem Maße auch hochwertige Komposte. Der Kompostanteil bedingt ein optimales Gleichgewicht zwischen der Neubildung der Triebe, Blätter und Wurzeln und deren anschließende Humifizierung sowie Mineralisierung. Die Dachbegrünung stabilisiert sich somit dauerhaft und der Pflegeaufwand bleibt begrenzt.

Dachgarten-Substrate mit gütegesichertem Kompost erfüllen folgende Kriterien:

  • Dachgarten-Substrate mit gütegesichertem Kompost erfüllen folgende Kriterien:
  • hohes Porenvolumen gegen Wurzelschäden
  • hohe Wasserkapazität
  • Freiheit von keimfähigen Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen
  • Strukturstabilität gegenüber Wind- und Wassererosion
  • geringes Volumengewicht
  • gute Sorption und Pufferung

Wir empfehlen für den fachgerechten und erfolgreichen Komposteinsatz folgende Aufwandmengen:

Zur Anspritzbegrünung nach DIN 18 918

• Fertigkompost, 0/10 mm Feinabsiebung; Menge: 5 – 10 l/m2

Zur Dachbegrünung

• Fertigkompost, 0/10 mm Feinabsiebung

Intensivfläche

• nährstoffreicher Kompost 15 Vol. %-Anteil
• nährstoffarmer Kompost bis 30 Vol. %-Anteil
• Menge: Schichtdicke 15 – 40 cm

Extensivfläche:

• nährstoffarmer Kompost 10 – 15 Vol. %-Anteil
• Menge: Schichtdicke 6 – 10 cm